Das Sturmtief „Zeynep“ verlangte unserer Wehr wieder einiges ab

Von Freitag 22:30 Uhr bis Samstag gegen 14:30 Uhr war unsere Wehr im Dauereinsatz. Die für die Jahreszeit milden Temperaturen, Dauerregen sowie Windstärken bis zur Windstärke 11 (teilweise mit Orkanböen) ließen auf unseren Einsatz nicht lange warten. Durch die Witterungsverhältnisse hielten auch starke und gesunde Bäume nicht stand und fielen wie Streichhölzer um. Baumsperren auf Verkehrswegen, Bäume, die auf Häuser drohten zu stürzen, oder bereits gefallen waren sowie lose Baumteile gehörten zu den Einsätzen. Insgesamt sind wir zu 23 sturmbedingten Einsätzen gerufen worden. Bei einem Einsatz in der Blumenstraße konnten wir leider nicht helfen, da unsere Technik an die Grenzen gestoßen ist sowie die Eigengefährdung für die Einsatzkräfte zu hoch war.

Bevölkerung unterstützt mit Frühstück und Pizza zum Mittag

Solche Einsätze sind schon außerordentlich und verlangen auch die Organisation der Versorgung auf den Plan. Umso mehr freuten wir uns über die Unterstützung aus der Bevölkerung. Die Bäckerei Kurzweg sponserte kurzer Hand ein Frühstück für die Einsatzkräfte. Unsere Bürgermeisterin, Frau Sandra Nachtweih, verschaffte sich einen Überblick über die Einsatzlage und sorgte mit Pfannkuchen und Bäckereien für die Auffüllung des nötigen Zuckerhaushaltes. In den Mittagsstunden überraschte uns Familie Kleis & Zuchowski mit 2 großen Familienpizzen. Somit musste keine Einsatzkraft hungrig nach Hause gehen. Für diese Unterstützung möchten wir uns auf diesem Wege bei den Unterstützern bedanken.

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Ehrenamt Nordkurier Pasewalk

Leistung der Feuerwehren im Sturmeinsatz hinterlässt Eindruck

Nach einer harten Arbeitswoche direkt in einen 24-Stunden-Einsatz: So erging es Südvorpommerns Feuerwehrleuten am Wochenende. Wieder zeigte sich, wie wichtig das Ehrenamt ist.
Uecker-Randow

Das Sturm-Wochenende hat neben umgekippten Bäumen, demolierten Leitplanken und anderen Schäden auch viele beeindruckte Menschen hinterlassen. Der unermüdliche Dauereinsatz der ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Raum Pasewalk, Strasburg, Löcknitz und Penkun hat viele Einwohner bewegt.

Pasewalks Bürgermeisterin Sandra Nachtweih (CDU) hatte am Sonnabend Pfannkuchen ins Feuerwehrhaus gebracht, um den Kameraden eine Freude zu machen. „Das war eine großartige Leistung, zumal die meisten am Freitag nach einer harten Arbeitswoche direkt in einen 24-Stunden-Einsatz übergegangen sind.“ Ob Bäume auf Häuser oder auf Stromleitungen gestürzt waren – oft genug habe in der Nacht zu Sonnabend bis in den Sonntag hinein Gefahr für Leib und Leben bestanden. Die Feuerwehrleute hätten Schlimmeres verhindert. „Sie haben meinen größten Respekt“, sagte die Bürgermeisterin am Montag. 23 Einsätze absolvierten die Pasewalker Kameraden bis Sonnabendnachmittag. Unter anderem bewahrten sie drei Häuser vor Schäden durch Bäume.

„Ein großes Lob an alle!”

Auch die Strasburger waren unermüdlich auf Achse. Neben den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr waren auch Stadtarbeiter im Einsatz, um Sturmschäden zu beseitigen und Gefahrenbereiche abzusperren. Dies betraf nach Angaben von Ordnungsamtsleiterin Anke Heinrichs unter anderem den Bereich Altstädter Straße/Pfarrstraße. Von einem unbewohnten Haus waren Dachziegel heruntergeweht. „Für die Einsätze gilt den Kameraden der Feuerwehr und den Stadtarbeitern unser Dank“, sagte Anke Heinrichs. Die Aufräumarbeiten seien am Montag fortgesetzt worden.

Auch Stefan Müller, Vorsteher des Amtes Löcknitz-Penkun, zollten den Feuerwehrleuten Respekt. „Alle Wehren im Amtsbereich waren unterwegs. Vor allem die Löcknitzer Kameraden hatten eine kurze Nacht. Bei den Aufräumarbeiten gab es schon schwierige Sachen wie schräg stehende Bäume zu meistern. Ein großes Lob an alle“, sagte Müller. In solchen Zeiten zeige sich, wie wichtig die Feuerwehr und das Ehrenamt seien. Umso wichtiger seien die Nachwuchsgewinnung für die Wehren und die Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit.

772 Einsätze in Vorpommern-Greifswald

Während die Feuerwehrleute ihren Teil der Arbeit endlich hinter sich haben, sichten die Behörden die Schäden. Wie groß der finanzielle Schaden ist, den zwei aufeinanderfolgende Stürme in Südvorpommern anrichteten, lässt sich noch nicht beziffern. „Gegenwärtig erfassen alle Straßenmeistereien den Umfang der Schäden. Sobald diese Schadensaufnahme abgeschlossen ist, können detailliertere Angaben zu den Schäden erfolgen“, teilte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Rostock am Montag mit.

Überwiegend seien Bäume auf Straßen und Radwege gestürzt. Weiter seien Verkehrszeichen und Wegweiser, Ampeln und viele Schutzplanken beschädigt. Teilweise seien auch Asphaltränder durch umgestürzte Bäume in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Kreisverwaltung hatte bis Sonnabendnachmittag in ganz Vorpommern-Greifswald 772 Einsätze gezählt.

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